Wir werden umso jünger wahrgenommen, je niedriger unsere Cortisol-Spiegel sind? Diesen Zusammenhang wollen niederländische Forscher der Universität Leiden festgestellt haben.
In der Studie hatten Gerontologen zahlreiche Niederländer untersucht, die zur Hälfte aus besonders langlebigen Familien stammten.
Die Studienautoren stellten fest, dass das Alter der Studienteilnehmer umso höher geschätzt wurde, je höher die gemessenen Cortisol-Werte in der Früh waren. In Zahlen: Für jedes Mikromol pro Liter mehr an Cortisol, schauten die Studienteilnehmer um 0,42 Jahre älter aus. Und das traf angeblich gerade vor allem auf jene untersuchten Menschen zu, die nicht aus der Gruppe der langlebigen Familien stammten.
Die Teilnehmer mit niedrigen Cortisol-Level hätten im Schnitt rund vier Jahre jünger ausgeschaut, als die Teilnehmer mit hohen gemessenen Cortisol-Level.
Man kann die Sinnhaftigkeit und Aussagegültigkeit der Studie durchaus in Frage stellen.
Dass höhere Stresswerte (Cortisol gilt ja u.a. als Stressmarker) Leute älter aussehen lässt, stellt nicht unbedingt einen großen Neuigkeitswert dar. Und dann ist da noch die Frage, wie die Wahrnehmung des Alters einer Person überhaupt gemessen wird? In der Studie wurde dies mit Fotos gemacht, die 60 Leuten gezeigt wurden.
Aber gut, wer weiß. Vielleicht kann die Arbeit der holländischen Wissenschafter dazu dienen, die Lust bei uns zu erhöhen, unseren Stresslevel auch manchmal eine Pause zu gönnen. Und das wäre doch schon ein Gewinn?
Wer sich mit der Studie im Detail auseinandersetzen will, möge hier den Volltext nachlesen: http://www.psyneuen-journal.com/article/S0306-4530(12)00068-6/fulltext