Ashwagandha und Ginseng imitieren die Wirkungen von Off-Label Anti-Aging Medikamenten
Unter Off-Label-Medikamenten versteht man solche Arzneien, die für bestimmte Krankheitsbilder erforscht und zugelassen wurden, aber auch positive Effekte in ganz anderen Bereichen haben können.
In der an Anti-Aging- Szene erfreuen sich derzeit zwei Medikamente besonderer Beliebtheit: Das Anti-Diabetesmittel Metformin und das Immunsuppressivum Rapamycin.
Beide Medikamente gelten als sogenannte mTor-Hemmer, denen eine lebensverlängernde und verjüngende Wirkung nachgesagt wird.
Im Wissenschaftsjournal „Aging“ erschien 2017 eine Studie, die nahelegt, dass die in der Naturheilkunde und im Ayurveda beliebten Pflanzen Ashwagandha und Ginseng in Bezug auf Anti-Aging ähnliche Wirkungen entfalten könnten.
Bekannt ist bereits seit längerem, dass Rapamycin die Wirkungen von extremer Kalorienreduktion nachahmt. (Neuester Trend dazu übrigens Spermidin.)
Ein Inhaltsstoff des Ashwagandha hat es den Forschern besonders angetan, nämlich das sogenannte Withaferin A, das vor allem in den Blättern der Pflanze zu finden ist. (Die meisten Anwendungen des Ashwagandha verwenden vorwiegend die Wurzel der Pflanze.) Nach Ansicht der Forscher würde Withaferin A auf einem „Gen-Level“ eine große Ähnlichkeit zu den Arzneien Metformin und Rapamycin aufweisen.
Zudem würde die Kombination von verschiedenen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Withaferin A, Ginsenoside und Gamma-Linolen-Säure (GLA) starke synergistische positive Effekte zeigen.
Anzumerken ist, dass es sich bei der Studie nicht um klinische Studien, sondern um statistische Ergebnisse eines Computermodells handelt, dass die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Pflanzenarzneien mit den Inhaltsstoffen, Wirkungen und Signalwegen der synthetischen Drogen verglich. Die Autoren der Studie betonen dies ausdrücklich und sehen ihre Arbeit lediglich als ersten Schritt um eine spätere Verifizierung dieser Annahmen in klinischen Versuchen anzuregen.